Im weltbekannten ägyptischen Tal der Könige machte im Jahre 1921
der britische Archäologe Howard Carter eine Entdeckung, die in
der Geschichte der Ägyptologie bis zum heutigen Tage als
bahnbrechend gilt.
Nachdem Arbeiter bei Grabungen auf einen Stein stießen, wurde
eine steinerne Treppe freigelegt, die vor einer Mauer endete.
Dahinter verbarg sich eine Kammer, die an Hand der dortigen
Beigaben schnell als Vorkammer eines großen Grabes gedeutet
wurde. Alsbald wurde eine weitere Mauer entdeckt.
Als diese
durchbrochen wurde gelangte Carter, sein Freund und Geldgeber
Lord Carnavon und einige Arbeiter schließlich in die eigentliche
Grabkammer. Fand man schon in der Vorkammer einige interessante
archäologische Funde, so waren die Funde in der eigentlichen
Grabkammer eine wahre Sensation bzw. ein Glücksfall für die
Archäologie.
Dort fanden Carter und seine Männer eine Vielzahl
von unschätzbar kostbaren Grabbeigaben, die nach eingehender
Untersuchung zweifelsfrei als jene des Pharaos Tutanchamuns
identifiziert werden konnten.
Dies überraschte damals viele namhafte Ägyptologen, denn
Tutanchamun war im Vergleich zu anderen Pharaonen ein relativ
unbedeutender Regent, der in der sogenannten 18. Dynastie über
Ägypten herrschte. Als Regierungszeit wird heute die Zeit
zwischen ca. 1333 vor Christus bis etwa 1323 vor Christus
datiert. Da er schon in Kindesalter auf den Thron gesetzt wurde,
starb er nach heutigen Erkenntnissen im Alter von etwa 20
Jahren.
Das bekannteste Fundstück ist dabei wohl die aus Gold und aus
eingelegten Lapislazuli bestehende Totenmaske des Pharaos
Tutanchamun. Man fand zudem neben den eigentlichen Sarg des
Pharaos auch insgesamt vier weitere kleine Miniatursärge.
Weitere sehr berühmte und katalogisierte Funde sind der goldene
Thron des Herrschers auf dem Alltagsszenen Tutanchamuns
dargestellt sind.
Weiter fand man verschiedene Statuen und
Skulpturen, von denen die lebensgroßen Wächterstatuen die
berühmtesten sind.
Außerdem wurde ein ganz aus Gold bestehender
Schrein gefunden. Ebenfalls populär wurde der Fund eines langen
vergoldeten Fächers, der ursprünglich mit Pfauenfedern versehen
war. Neben diversen Dingen des alltäglichen Lebens wie zum
Beispiel Jagdwaffen und anderen persönlichen Waffen des
Monarchen, mit Wein gefüllte Krüge,
Lebensmittel, Siegelringe
und Schreibfedern, sowie ein komplett zerlegter Streitwagen,
wurden auffallend viele Kleidungsstücke dem Leichnam beigegeben.
So zum Beispiel goldfarbene Sandalen, sowie eine vielfältige
Anzahl an verschiedenen Gewändern.
Diese und alle anderen Kostbarkeiten des Grabes können heute zum
Teil im ägyptischen Museum in Kairo bewundert werden.
Allerdings ist das Grab Tutanchamuns das einzige Grab eines
Pharaonen in dem
die Mumie bestattet bzw. wieder bestattet ist.