Oberägypten
Um 3100 v.Chr. existierten mit Ober- und Unterägypten zwei
Königreiche, welche durch Pharao Menes vereinigt wurden.
Zu Zeiten der Pharaonen wurde Oberägypten auch als "schmall",
Land der Gerste bezeichnet, die höchste Gottheit war Seth,
Symbole die Lotus Pflanze und die weiße Krone.
Heute bezeichnet man mit Oberägypten das Gebiet zwischen den
Städten Assuan und Luxor.
Beschaulich und ursprünglich präsentiert sich Ägypten in Assuan,
seiner südlichsten Stadt.
Beeindruckende Erlebnisse sind ein Bummel über den Gewürzmarkt,
eine Fahrt mit einer Feluke auf dem Nil oder ein Besuch des
Botanischen Gartens auf Kitchener Island.
Im Nubischen Museum erfährt man viel Wissenswertes über die
lange und bewegte Geschichte, die sich mit diesem Land
verbindet.
Der Assuanstaudamm ist eine der größten Attraktionen
Oberägyptens.
1971 wurde der Assuanhochdamm angelegt, welcher den Nasser-See
auf 550 Kilometern bis in den Sudan staut.
In einer beispiellosen Aktion wurden während der Erbauung Tempel
und Dörfer versetzt, sowie 150 000 Menschen umgesiedelt.
Die berühmten Felsentempel von Abu Simbel wurden in 120 000
Blöcke zerschnitten und landeinwärts, durch ein Betongerüst
gestützt, wieder aufgebaut.
Wer am 21. Februar oder 21. Oktober die Bauwerke besucht, kann
miterleben, wie die aufgehende Sonne für kurze Zeit alle
Götterbilder im Tempel anleuchtet.
Eine geniale Meisterleistung der antiken Erbauer.
In Edfu befindet sich der wohl besterhaltenste Tempel Ägyptens,
40 v.Chr. aus Sandstein errichtet und dem falkenköpfigen Gott
Horus geweiht.
Im Stadtzentrum von Esna, dem früheren Tesnet, steht der mit
Säulen reich verzierte Chnum-Tempel.
Die Darstellungen an den Wänden zeigen römische Kaiser als
Pharaonen.
Am Nilufer ist ein Kai aus römischer Zeit erhalten geblieben.
Kom Ombo liegt 50 Kilometer nördlich von Assuan und ist bekannt
für seinen Kamelmarkt und die Ruinen des dem Krokodilgott Sombek
geweihten Doppeltempels.
Luxor, die Stadt der Paläste, galt 2000 Jahre als religiöses
Zentrum Ägyptens.
Von vergangenem Reichtum zeugen die Karnak Tempelkomplexe und
der Tempel von Luxor zu Ehren Gott Amuns.
Sehenswert sind ein Granitobelisk und drei erhaltene Statuen
Ramses II.
Touristischer Hauptanziehungspunkt Oberägyptens ist das Tal der
Könige in Theben-West.
Die größte Totenstadt Ägyptens umfasst 64 Gräber.
Zum größten und schönsten Grab der Anlage, dem Totentempel des
Sethos, führt ein 100 Meter tiefer Grabschacht.
Berühmtheit erlangte 1922 Howard Carter mit seiner Entdeckung
des Grabes von Tutanchamun, des einzigen unversehrten Exponates
des Komplexes.
Die beiden Memnoskolosse, 18 Meter hohe Sitzfiguren, befanden
sich ursprünglich am Eingang zum größten Tempel, von dem die
Zeit leider so gut wie nichts übrig ließ.
Umso prunkvoller der terrassenförmige Totentempel der
Hatschepsut.
Weniger bekannt ist das südlicher gelegene Tal der Königinnen
mit über 90 Gräbern von Prinzen und Prinzessinnen, herausragend
das Grab der Nefertari, der Frau Ramses II.